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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 94

1918 - Leipzig : Voigtländer
sie habe darum gewußt, und stellte sie vor ein Gericht, das sie zum Tode verurteilte. Marias Schuld war nicht erwiesen; dennoch ließ Elisabeth das Urteil vollstrecken (1587), nachdem sie ihre Feindin 18 Jahre lang gefangen gehalten hatte. 5. Oie unüberwindliche Flotte (1588). Um Marias Tod zu röchen und zugleich England dafür zu bestrafen, daß es den Niederländern Beistand geleistet hatte, rüstete Philipp Ii. von Spanien eine ungeheure Flotte aus. In seinem Übermute nannte er sie selber „die unüberwindliche Armada". Ganz (England erschrak, als der gewaltige Feind seinen Küsten nahte. (Elisabeth konnte den Riesenschiffen der Spanier nur kleine unansehnliche Fahrzeuge entgegenstellen, Aber Wind und Id etter wurden (Englands Bundesgenossen. (Ein entsetzlicher Sturm fuhr in die spanische Flotte, zerstreute sie und trieb eine Menge von Schiffen auf Klippen, an denen sie rettungslos zerschellten. Was die Meereswogen nicht verschlangen, das fiel den (Engländern in die Hände, welche die versprengten feindlichen Schiffe stink angriffen und wegnahmen. So endigte der ganze stolze Kriegszug- mit einer furchtbaren Niederlage der Spanier, und (England wurde fortan neben Holland zur großen Seemacht. 6. Vereinigung Englands und Schottlands. Elisabeth war nie vermählt. Nach ihrem Tode folgte Maria Stuarts Sohn Jakob, König von Schottland, auf dem Throne (Englands. Hierdurch wurden beide Reiche unter dem Namen Großbritannien vereinigt. 41. Heinrich Iv. von Frankreich. t. Die Hugenotten. Die Reformation war von der Schweiz her nach Frankreich gedrungen (s. Nr. 37, 2). Man nannte hier ihre Anhänger Hugenotten. Sie hatten von Anfang an eine schwere Lage, da die große Mehrzahl des Volkes am alten Glauben festhielt, und die französischen Könige mit Strenge gegen die Anhänger der neuen Lehre verfuhren. Doch gehörten auch sehr viele Große des Reiches zu den Hugenotten, so der junge Prinz Heinrich übn Navarra, ein verwandter der Königsfamilie. Da beschloß die ränkevolle Königin Katharina, die ihren Sohn, den jungen König Karl Ix., ganz in ihrer Gewalt hatte, die neue Religionspartei völlig auszurotten. „(Es ist Seit," sagte sie arglistig, „daß Friede werde zwischen Katholiken und Hugenotten. Um die Aussöhnung zu besiegeln, will ich dem Prinzen Heinrich von Navarra meine Tochter zum Weibe geben." Der Prinz nahm das Anerbieten an und lud die

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 189

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Ii Die Zeitrii der Religiouskrlegc. 189 Da wurde denn der teuflische Vorsatz, sämmtliche Hugenotten niederzumachen, angelegt. Nachts 1 Uhr zog man die Mordglocke. Zuerst ward Coligny in seinem Schlafgemach aufgeschreckt und niedergestochen. Dann drangen die bestellten Mörder vou allen Seiten herbei, und das Morden in den Straßen und Häusern begann. Mit unerhörter Raserei fiel man über Männer und Weiber, über Greise und Kinder her; und erstochen, erschossen, zum Feuster hinausgestürzt wurde alles, was Hugenotte hieß. Der König selbst schoß vom Palast aus aus die Flüchtigen. Wer beschreibt die Todesangst der letzteren, die Verhöhnung der Sterbenden, das Mordgeheul der Verfolger, das schauerliche Schauspiel, das der lichte Morgen darbot? Ein Goldarbeiter lief mit nackten blutigen Armen umher, sich rühmend, allein 400 erschlagen zu haben. Das Gemetzel dauerte drei Tage fort und dehnte sich auch auf andere Provinzen ans. Man schätzt die Zahl der Erschlagenen ans 70,000! Der Prinz von Navarra, der Bräutigam, entkam nebst andern dadurch, daß er gezwuugeu zum Katholicismus übergieug. Der Papst aber nannte die Unthat einen „heilsamen Staatsstreich" und ordnete jubeluoe Freudeuseste an! Dennoch wurde die Absicht des Hofs nicht erreicht. Denn die Zahl der ^Hugenotten war noch groß genug, um eine Partei im Staate bilden zu können. Heinrich wurde wieder Protestant, und die blutigen Kämpfe dauerten fort. Darüber starben Karl Ix. (1574) und Heinrich Hi- (1589) hin; und nun hatte Heinrich von Na-uarra als Bourbon das größte Recht zum Throne. Aber unsägliche Schwierigkeiten traten ihm in den Weg. Der Papst hetzte alles wider ihn ans, selbst spanische Truppen rückten iu's Land. Heinrichs Tapferkeit, Schlauheit und Menschenfreundlichkeit siegten ob. Doch nahm er abermals den katholischen Glauben an, was ihm leicht wurde, da er keine tiefen Ueberzeugungen hatte, und 1598 hatte er als Heinrich In. allgemeine Anerkennung gesuu-den. Seme liebenswürdige Persönlichkeit machte ihn bald

3. Geschichte des Mittelalters - S. 153

1887 - Leipzig : Teubner
Friedrich I. t 1190. 153 forderte die Fürsten zu einem neuen Kreuzzug auf. Da nahmen das Kreuz der König von England, Richard Löwenherz (1189—1199), und der König von Frankreich, Philipp Ii. August (1180—1223), und der alte Kaiser Friedrich verkündete, daß er sich an die Spitze der Christenheit stellen und ausziehen wolle, das heilige Grab wieder zu erobern. Er wollte durch dies heilige Werk sein ruhmreiches Leben würdig beschließen. Mit einem trefflich ausgerüsteten Heere von 100 000 Mann brach Friedrich im Mai 1189 auf und zog auf dem bekannten Wege über Konstantinopel und durch Kleinasien bis nach Cilicien, wo er sich in der Nähe von Seleucia an dem Ufer des Kalykadnus oder Saleph lagerte. Hier war es, wo der alte Kaiser, eingeladen von den klaren Fluten, nach fröhlichem Mahle zum Bad in den Fluß stieg und sich am Schwimmen ergötzte. Aber der Strom war reißend und voller Strudel. Während Friedrich mit einem Strudel rang, wurde er vom Schlage getroffen und versank. Zwei sächsische Grafen und der Bischof von Bafel stürzten sich ihm nach; aber auch sie wurden von dem Strudel verschlungen. Da warf sich ein andrer Ritter zu Pferd in den Fluß; er fand den Kaiser vom Strome fortgetrieben mit dem Haupte an einem vorstehenden Baume hangen und brachte ihn aus Land. Man wandte alle Mittel an, um den Besinnungslosen wieder ins Leben zurückzurufen; noch einmal schlug er die Augen auf, sprach noch einige Worte zu seinen verzweifelnden Freunden und verschied (10. Juni 1190). Eine grenzenlose Trauer und Verzweiflung herrschte durch das Lager hin; seru von der Heimat, ohne Führer, rings von Feinden umgeben, sahen sie alle ihr Verderben vor Augen. Vier Tage lang klagte man um den Helden und Führer; dann trat der Sohn des Kaisers, Friedrich von Schwaben, der an Stelle seines 1167 zu Rom an der Seuche verstorbenen Vetters (S. 147) das Herzogtum erhalten hatte, unter die Menge und sprach: „Mein Vater ist zwar gestorben; aber faßt euch und seid Männer und nicht schwach,

4. Geschichte des Mittelalters - S. 155

1887 - Leipzig : Teubner
Kapitulation von Accon 1191. 155 Kaum waren die Deutschen in ihrem Lager vor Accon erschienen, so verloren sie ihren Führer, Friedrich von Schwaben. Er starb an einer Seuche im Januar 1191. Nach ihm übernahm die Führung der Herzog Leopold von Östreich. Wegen der Eifersucht und der Feindseligkeit zwischen den Franzosen und Engländern trafen diese die Einrichtung, daß beide Völker in der Bestürmung der Stadt einen Tag um den andern abwechseln sollten. Als endlich die Einwohner kapitulierten und die Engländer einen Teil der Stadt besetzten, die Franzosen einen andern, da zog auch Leopold von Östreich mit seinen Truppen ein und pflanzte die deutsche Fahne auf einem der Stadttürme auf. Aber der König Richard, ein zwar außerordentlich tapferer, aber auch fehr roher und übermütiger Mann, ließ die deutsche Fahne herunterreißen und in den Kot treten.*) Leopold, zum Widerstände zu schwach, verließ tief gekränkt das Lager und schiffte sich nach der Heimat ein. Auch der französische König ging bald darauf, erzürnt über die Anmaßungen Richards, nach Hause, ließ jedoch den Herzog von Burgund mit einem Teil seines Heeres zurück. Aber es dauerte nicht lange, so trennte sich auch diese Schar von den Engländern, als sie eben auf dem Marsche gegen Jerusalem waren, und so mußte denn Richard in der Nähe der Stadt unverrichteter Sache sich zum Rückzug wenden. Er schloß einen Waffenstillstand mit Saladin, dem zufolge die Küste von Accon bis Joppe den Christen verblieb; aber Jerusalem behielten die Ungläubigen, doch sollte den christlichen Pilgern gestattet sein, das heilige Grab ungestört zu besuchen. Hieraus ging Richard zu Schiff, um nach Hause zu fahren. Nachdem Richard lange auf dem Mittelmeer von Stürmen umhergeworfen worden war, litt er im adriatischen Meere zwischen Venedig und Aquileja Schiffbruch; doch kam er mit den Seinen glücklich ans Land und entschloß *) Diese Erzählung wird von neueren Forschern bezweifelt; doch sicher ist, daß die Franzosen und Engländer die Deutschen mit Schlägen aus der Stadt trieben.

5. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 287

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
England ; Könige aus dem Hause Anjou oder Plantagenet. 287 Regierung starb Eduard Hi. ; er hatte mit Kraft regiert, sah aber am Ende seines Laufes Vieles von dem wieder verfallen, was er mit Mühe und Anstrengung erbauet hatte. Richard Ii., der lljabcige Sohn des schwarzen Prin- z en, ward sein Nachfolger. Doch weder der Geist seines Vaters noch der seines Großvaters ruhete auf ihm, sondern ec ward ein Schwelger und Verschwender, nachdem et; zur Selbstständigkeit ge- langt. Frankreich erneuerte den Krieg, so bald Eduards Hi. Tod verlautete; alle englische Besitzungen in Frankreich gingen verloren bis auf Bordeaux, Bayonne, Calais und Cherbourg; überdieß legte eine französisch-castilianische Flotte die Seeplatze Hastings, Ports- mouth, Dortmouth und Plymouth in die Asche und plünderte die Insel Wight. Zu gleicher Zeit brachen auch die Schottlander den bisherigen Frieden und in England entzündete sich, wegen übermäßiger Auflagen, ein gefährlicher Bauernaufruhr unter An- 138(9 führung eines Schmidts, Watt Tyler, welcher jedoch glücklich gedämpft ward, vornehmlich durch die Unerschrockenheit des kciegeri, schen Bischofs von Norwich, Heinrich Spencer. Die zur Parteisucht stets geneigten Vornehmen sahen es daher mit bit- tecm Unwillen, daß der junge Monarch den Grafen von Oxford, Robert de Vere, einen vergnüglichen aber sittenlosen Jüngling, zu seinem erklärten Günstlinge erkor. Leicht ward es daher sei- nem Oheim, dem Herzoge von Glocester, eine Partei von Miß- vergnügten zu bilden und einen Parlamentsbeschluß zu erwirken, nach welchem man die höchste Gewalt einem Ausschüsse von 14 Personen auf ein Jahr übertrug. Ein Versuch, diese Gewaltha- der zu stürzen, versetzte Richard Ii. in noch größere Abhängig- lass feit; man drohete ihm mit gänzlicher Absetzung. Fünf seiner Räthe wurden zum Tode verurtheilt, von denen sich jedoch drei durch die llss Flucht retteten; der verhaßte Robert de Vere, jetzt Herzog von Ir- ' land, starb in Flandern in Dürftigkeit. Mit unerwartet auf- flammender Kraft forderte jedoch der junge Monarch, da er mün- dig sey, die Selbstregierung, entfernte den Herzog von Glocester lass nebst seinem Anhänge aus dem Staatsrathe und knüpfte den ihm verwandten Herzog von Lancaster durch allerhand Vergünstigun- gen an sich, und ein 28jahriger Waffenstillestand ward mit Frank- reich geschlossen. Allein Richards Trägheit gewann bald wieder das Uebergewicht; er ward ein Schlemmer und sinnloser Ver- schwender, verlor die Achtung aller Bessern, darum durste der ehr- geizige Herzog von Glocester daran denken, ihn zu entthronen. Doch sein Anschlag ward entdeckt, der König ließ ihn verhaften, nach Calais bringen und im Gefängnisse ermorden. Selten führen U07 ungerechte Mittel zum Ziele. Ein neuer, gefährlicher Nebenbuhler erstand dem Könige in dem unternehmenden Herzoge von Lanca- ster, den seine rühmlichen Eigenschaften sehr bald zum Lieblings des Volks machten, Richard's Bemühen, ihn durch Verbannung I

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 373

1861 - Münster : Coppenrath
373 war das ganze Volk erbittert, und zwar um so mehr, da Jeder wußte, daß der alte schwache König durch den Frie- densfürsten zu diesem Schritte veranlaßt sei. Doch bald dar- auf ward der Sohn wieder begnadigt. Napoleon sah dieser Verwirrung mit großer Freude aus der Ferne zu; denn er gedachte, aus derselben Vortheil zu ziehen. Darum ließ er in aller Stille neue Heerhaufen unter Murat in Spanien einrücken. Hierüber gerieth das Land in unruhige Bewegung. Es hieß: Karl wolle nach Amerika auswandern, und Napo- leon den verlassenen Thron in Besitz nehmen; und als nun wirklich der Hof in Aranjuez Anstalten zu einer Reise traf, entstand Plötzlich am 16. März 1808 ein großer Aufruhr. Das Volk stürmte den Palast des Friedensfürsten und zer- störte ihn; er selbst rettete nur mit genauer Noth sein Leben. Erschrocken legte der König am folgenden Tage die Negierung nieder und überließ sie seinem Sohne, der nun als Ferdi- nand Vii. unter dem Zujauchzen des Volkes den Thron bestieg. Bei dieser Verwirrung ließ Napoleon Madrid durch Murat besetzen und den alten König auffordern, die Thron- entsagung für gezwungen zu erklären; dem jungen aber ließ er sagen, er würde bald selbst nach Madrid kommen, es würde ihm aber lieb sein, wenn er ihm entgegen käme. Ferdinand folgte dieser Einladung und ging in die Schlinge, welche ihm der Arglistige gelegt hatte. Als er Napoleon unterwegs nicht traf, überredeten ihn seine französischen Begleiter, nach Bayonne zu reisen, wo der Kaiser sei; und sie fügten die Versicherung hinzu, daß ihn der Kaiser zu Bayonne sofort zum Könige von Spanien ernennen werde. Er that es und ward dort am 20. April 1808 mit großen Ehrenbezeigun- gen von Napoleon empfangen. Dann aber forderte dieser ihn auf, dem spanischen Thron zu entsagen; denn die Bour- bons hätten aufgehört zu regieren. Ferdinand stutzte und weigerte sich. Da ließ Napoleon auch den alten König her- überkommen, der hier seine Thronentsagung noch einmal für erzwungen erklärte und aus Haß gegen den Prinzen seine

7. Geschichte des Mittelalters - S. 129

1861 - Münster : Coppenrath
129 in seinem Lande müde, weil ihre Brüder wiederholt herüber- kamen und Tribut forderten, ließ vor Wuth an einem Tage alle auf der Insel wohnenden Danen ohne Gnade ermorden. Tics geschah im Jahre 1002. Dadurch zog er sich aber die schwere Rache ihres Königes Swen zu. Dieser landete mit einem großen Heere seiner Dänen, vertrieb den Etbclrcd und eroberte nach langem mörderischen Kampfe ganz England. Jedoch ließ ihn sein früher Tod nicht zum Genusse seiner Eroberung kom- men. Ihm folgte sein Sohn Kannt der Große, ein Zeit- genosse Heinrich's Ii. Dieser suchte nicht durch Gewalt, sondern durch die Liebe der Unterthanen seine Herrschaft zu behaupten. Er übte gleiche Gerechtigkeit gegen Sachsen und Dänen und suchte allen Unterschied unter ihnen aufzuheben. Für Schmeiche- leien hatte er kein Ohr. Einst priesen die Höflinge mit unge- bührendcr Erhebung seine Macht und sagten gerade heraus, er vermöge Alles. Da setzte siäs der König, um die Schmeichler zu beschämen, zur Zeit der Fluth an der Meeresküste nieder und gebot den Wogen, seine Füße nicht zu berühren. Aber die Wogen schlugen immer näher, so daß der König sich entfernen mußte. „Sehet/' rief er nun, „mit welchem Unrechte ihr eine Macht preiset, der nicht einmal die Wogen gehorchen. Nur Einer ist da, der sprechen kann: Bis hieher und nicht weiter! Vor ihm sinkt alle menschliche Größe in Nichts zusammen." Fünf und zwanzig Jahre lang behaupteten sich die Dänen unter ihm und seinen Söhnen in England. Als sie es im Jahre 1041 wieder verlassen mußten, kam der angelsächsische Fürst Eduard der Bekenner ans den englischen Thron. Mit seinem Tode im Jahre 1066 erlosch Alfred's Stamm. Da kam Wilhelm, Herzog von der Normandie, mit einem trefflichen Heere von sechzigtauseud Mann nach England, um eine Krone zu erobern, auf welche er nur sehr entfernte Ansprüche hatte. Durch die entscheidende Schlacht bei Hastings, die vom Sonnen- aufgang bis Untergang dauerte, wurde er Herr des ganzen Landes. Er erhielt deswegen den Beinamen: der Eroberer. Weiter'« Weltgesch. n. 17. Aufl. 9

8. Theil 3 - S. 26

1861 - Leipzig : Teubner
und endlich 1598 auch den Frieden zu Vervins mit Spanien, in dem er nur Charoláis abtrat. Seinen ehemaligen Glaubensge- noßen gewärte er 1598 durch das Edikt von Nant es Religions- freiheit und Gleichstellung im bürgerlichen Leben, aber auch 4sichereitsplätze, was, da sie so ein Staat im Staate blieben, später neuen Kampf zur Folge haben muste. Unterstützt von Sully, hob Heinrich Iy in jeder Weise Frankreich empor und heilte möglichst die Schäden des langen Bürgerkriegs, der auch die Macht nach außen geschwächt hatte. Seinen abenteuerlichen Plan einer gänzlichen Umgestaltung Europas (christliche Republik aus 15 Staaten, 6 Erb-, 5 Wahl-Monarchien, 2 demokratischen und 2 aristokratischen Republiken) durchkreuzte der Dolch Franz Ravaillacs 1610. Italien. § 28- In Folge der Kriege zwischen Karl Y und Franz I ist das Uebergewicht Spaniens in Italien durch den Besitz von Mai- land, Neapel, Sicilien entschieden. Die Halbinsel bleibt fortan stets von fremdem Einfluß abhängig, l) Savoyen verlor zwar 1536 Genf und die übrigen Besitzungen in der Schweiz, stieg aber durch die Politik seiner Herzoge zu höhrer Bedeutung. 2) Die Gonzaga in Mantua erlangten 1530 den Herzogstitel und 1536 die Markgrafschaft Montferrat. 3) Modena sank, zumal 1598 der Papst Ferrara einzog. 4) Das 1521 dem Papst überlaßne Parma und Piacenza machte 1545 Paul Iii zu einem Herzogtum der Fa- milie Farnese. 5) Der Kirchenstaat wuchs an Gebiet (Bologna 1513, Ferrara), sank aber im Innern. Sixtus V 1585—90 erhob ihn durch kräftige Verwaltung einigermaßen wieder. 6) Florenz ward unter dem Namen Toscana 1531 ein in der Familie Medici erb- liches Herzogtum und 1569 zum Großherzogtum erhoben. 7) Ge- nua (§ 7, 2) erhielt eine neue Verfaßung, indem 28 Familien die Aemter und die alle 2 Jahre wechselnde Dogenwürde teilten. Die Verschwörung des Gr. Fiesco 1547 blieb ohne Erfolg, aber der Anschluß an Spanien brachte keinen Segen. 8) Venedig sank ebenso sehr durch die Verluste an die Osmanen, wie durch seine starre oligarchische Verfaßung, welche nach Versiechung des frühem reichen Lebens die Erweckung eines neuen unmöglich machte. 29. Maria, f 1558. England und Schottland. Heinrich Vii t 1509- Heinrich Viii f 1547. Margaretha, Gern. Jakob Iv Stuart , Elisabeth. Eduard Vi f 1603. f 1553. Jakob V Maria Stuart. ,____ Jakob Vi (I). Maria, Gem. Karl von Suffolk. Francisca, Gem. Heinricli Gray. Johanna Gray.

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 373

1871 - Münster : Coppenrath
— 373 —• von der Rückkehr Napoleon's nach Frankreich, als er sich vorschnell für ihn erklärte und, ohne dessen Plan abzuwarten, aufstand und losschlug. Er hatte nichts Geringeres im Sinne, als der Negierung der vielen einzelnen Fürsten in Italien ein Ende zu machen und diese Halbinsel zu einem ungeteilten kräftigen Königreiche für sich zu erheben. Aber schmachvoll enbete dieser Plan. Ein österreichisches Heer unter Frimont und Vianchi eilte herbei und trieb schnell die Neapolitaner vom Po zurück, bis wohin sie bereits gebrnngen waren. Fast täglich fielen kleine Gefechte vor, überall wichen die Neapolitaner, enblich lösete sich das ganze Heer auf. Innerhalb sechs Äochen war der Krieg beendigt. Murat rettete sich am Bord eiites Kauffahrteischiffes nach Frankreich, ward aber von Napoleon ungnädig aufgenommen, wie er es verdient hatte. Der frühere König Ferdinand Iv. kehrte jetzt, nach zehnjähriger Entfernung, aus Sicilien auf den Thron seiner Väter zurück. Spater machte Murat von Corsica aus noch einen verzweifelten Versuch, mittelst Anstiftung eines Ausstandes in Unteritalien sich wieder auf seinen Thron zu schwingen; aber anch dieser Versuch scheiterte. Er wurde mit der geringen Schar seiner Anhänger leicht überwältigt und büßte sein Unternehmen mit dem Tode. Am 13. Oktober 1815 wurde Joachim Murat, der durch Kriegesmuth und Glück vom Sohne eines ®oftroirthes zum Könige des schönsten Landes emporgestiegen war, zu Pizzo hiegesrechtlidj erschossen. Unterbessen waren die verbünbeten Mächte schnell dem Kriegsschauplätze entgegen gerückt. Blücher staub mit einem preußischen, Wellington mit einem ans Englänbern, Holundern, Braunschweigern und Hannoveranern zusammengesetzten Heere in den Niederlanden. Es schien, als wollten sie Glicht eher angreiftn, als bis die ganze Macht aller Verbündten sich gesammelt habe. Aber Napoleon kam ihnen zuvor und ließ feinen mit bewunderungswürdiger Schnelligkeit zusammengebrachten Heerhaufen rasch gegen Blücher und Wel-

10. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 331

1847 - Leipzig : Engelmann
Die Begründung der neuen Zustände unter Karl V. 331 unermüdlicher Thatkraft; groß im (Labinet als kluger Ordner der Staats- geschäfte und tapfer im Felde als Führer der Heerschaaren. Alle Fä- den der Politik hielt er in seiner Hand und lenkte sie nach seinen in schweigsamer Seele verschlossenen Plänen, bei deren Ausführung ihm jedes Mittel selbst Falschheit und Wortbrüchigkeit dienen mußte. In minderjährigem Alter war er schon Herr der reichen Niederlande, die ihm als väterliches Erbe zugefallen, als Jüngling gelangte er (nach dem Tode seines mütterlichen Großvaters Ferdinands des Katholischen) zu dem Besitz der vereinigten spanischen Monarchie mit dem reizenden Königreiche Neap el und Sicili en, den neuentdeckten Län- dern A m e r i k a' s und den fruchtbaren Inseln W e st i n d i e n s, und als angehender Mann erbte er die habsburgisch-östreichischen Staa- ten (die er seinem Bruder Ferdinand zur Verwaltung und dann zum Besitz überließ) und ward durch die Wahl der Kurfürsten der Nachfolger seines Großvaters Maximilian auf dem deutschen Kai- serthron. Mit Recht konnte er also sagen, daß die Sonne in seinem Reiche nie untergehe. §. 411. In allen diesen Staaten standen dem Monarchen feind- liche Mächte gegenüber, zu deren Bezwingung verschiedene Kräfte und Mittel erforderlich waren. In den Niederlanden bewachte ein mißtrauischer, von stolzem Zunftgeist durchdrungener Bürgerstand jede Handlung des Landesherrn, damit kein Eingriff in ihre Gerechtsame geschehe, und war stets bereit, alter Sitte gemäß sich bei der ersten Gelegenheit um die Fahne des Aufruhrs zu schaaren und mit Schwert und Armbrust zu streiten; in Spanien konnte der hochfahrende Sinn des mächtigen Feudaladels und die trotzige Kraft eines freien Bürger- standes nur mit Gewalt unterdrückt werden und drohten, auch nach der Vernichtung der ständischen Rechte, zum Aufruhr loszubrechen; in Unteritalien undsicilien wurden die schönen Fluren von den Osmanen und den nordafrikanischen Seeräubern (Corsaren) heimge- sucht, die Handel und Wandel störten und gefangene Christen in Scla- verei schleppten; an der Gränze der östreichischen Staaten wüthete das Schwert der Türken und die ungestümen Ianitscharen brannten vor Verlangen, den Halbmond auf den Zinnen von Wien aufzupflan- zen; in Deutschland fürchteten die zahlreichen Fürsten und Edlen die Rückkehr eines kräftigen Kaiserregiments, wodurch sie ihrer ange- maßten oder erworbenen Besitzungen und Rechte verlustig gehen könn- ten und suchten ihm daher bei der Krönung durch einen beschränkenden Vertrag (Capitulation) die Hände zu binden. Die größten Verwicke- lungen jedoch führte die religiöse Spaltung herbei, wobei seine 1316.
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